Seit jeher nimmt die Historienmalerei in der Geschichte der Bildgattungen eine ganz besondere Stellung ein und gilt als Krönung der künstlerischen Tätigkeit. Seit der italienischen Renaissance entwickelte sich eine Hierarchie der Themen, die von den Künstlern gestaltet wurden. Dem Geschichtsbild wurde innerhalb dieser Ordnung der höchste Rang zugestanden.
Unter der Historienmalerei versteht man die Darstellung von geschichtlichen Ereignissen. Darunter fallen in der Geschichte oft Staatsbesuche, Schlachten und andere wichtige Ereignisse. Die religiöse Geschichte war und ist ein Bestandteil der Historienmaler. Strenggenommen wird heute die biblische Geschichte nicht unbedingt als historisch betrachtet. Eher wurde sie in früheren Epochen durch die kirchlichen Auftraggeber den geschichtlichen Tatsachen angeglichen.
Zum Bereich der Historienmalerei gehört aber auch die Mythologie. Insbesondere die Darstellungen der alten Schriftsteller und Dichter von Gottheiten oder Symbolen wurde hierfür in der Historienmalerei verwendet.
Die Beurteilung von Kunstwerken hat je nach Betrachter andere Ausgangspunkte. Paul Cezanne drückte das wie folgt aus: “Für den Maler sind nur die Farben wahr. Ein Bild stellt zunächst nichts dar, soll zunächst nichts darstellen als Farben. Geschichte, Psychologie, das steckt trotzdem drin, denn die Maler sind keine Dummköpfe.” Die Kunstwerke wurde früher deutlich anders gesehen als wir es heute machen.
Früher konnte natürlich eine Birne oder ein Baum nicht die selbe Macht beanspruchen, wie beispielsweise die Darstellung einer Schlachtszene oder das ideale Abbild von Jesus. Heute verstehen wir unter Kunst viel mehr als nur ein Abbild oder eine Darstellung. Die Geschichte der Historienmalerei wurde durch diesen Umstand entscheidend geprägt.
Quelle: Thomas W. Gaehtgens, Uwe Fleckner (Hrsg.) (2019): Historienmalerei
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